Heute besprechen wir das Buch : nl 3771 „Schreibst du mir, schreib ich dir“ von Joachim Volke, erschienen beim Verlag Europa Buch. Wir präsentieren hier ein Interview mit dem Autor des Buches, um die persönlichen Aspekte und die wichtigsten Erfahrungen zu verdeutlichen, die in diesem Text verdichtet sind. Wir besprechen auch die wichtigsten Themen, die der Autor im Laufe seines Schreibens anspricht und die er mit seinen Leserinnen und Lesern teilen möchte.
Briefe aus der DDR, die das Herz berühren. 1980, DDR: Ein junger Student veröffentlicht eine schlichte Kontaktanzeige – und erhält 35 Antworten. In „Schreibst du mir, schreib ich dir“ hat Joachim Volke diese bewegenden, witzigen und ehrlichen Briefe gesammelt: ein eindrucksvolles Zeitdokument über Sehnsucht, Jugend, Hoffnung und den Wunsch nach Verbindung in einer geteilten Welt.Ein Buch voller Stimmen, die längst verklungen schienen – und die uns heute mehr denn je daran erinnern, wie viel uns Briefe, Worte und Menschlichkeit bedeuten können. Ein literarischer Schatz für alle, die das Leben lieben – mit all seinen leisen, starken Tönen.
Hier ist das Interview mit dem Autor: Viel Spaß beim Lesen.
1. Welche Themen und Inhalte werden von Ihnen in dem Buch angesprochen?
Genau genommen spreche ich gar nichts an, ich lasse andere sprechen bzw. schreiben. Es handelt sich um ein zeitgeschichtliches Dokument der frühen 1980er Jahre der DDR. Junge Mädchen und Frauen, die meistenteils entweder noch in der Berufsausbildung oder im Studium stehen, berichten über ihre Hoffnungen und Wünsche an die Zukunft.
2. Wer sollte dieses Buch unbedingt lesen? Was möchten Sie ihm oder ihr vermitteln?
Ich möchte an diese Zeit erinnern und vor allem Frauen ansprechen, die die Zeit ohne Internet und Telefon (nur in Telefonzellen) noch kennen oder auch kennenlernen möchten; vielleicht einfach nur Personen, die den auf Papier geschriebenen Brief schätzen. Dazu könnten in geringerem Maße sicher auch Männer gehören.
Wer hofft, auf lyrische Zeilen Annette von Droste-Hülshoffs zu stoßen, wird enttäuscht.
3. Wann und warum haben Sie sich entschieden, dieses Buch zu schreiben?
Die Entscheidung, das Buch zu schreiben, viel erst sehr spät. Die Briefe lagen über Jahrzehnte in einer Bodenkammer, beim Lesen tauchte ich unwillkürlich in die damalige Zeit ein und brachte es nicht fertig, die vielen Gedanken, die zu Papier gebracht wurden, einfach u vernichten. Wenn man so will, ist das Buch meiner Sentimentalität zu verdanken.
4. Welche Emotionen möchten Sie mit Ihrem Buch bei den Lesern hervorrufen?
Der erste Gedanke wäre wohl, sich zurück zu versetzen in eine Zeit, da die eigene Handschrift noch von großer Bedeutung war und die Post noch mit der Reichsbahn fuhr. Der zweite Gedanke: was wird, nachdem das Berufsleben bereits in der Vergangenheit liegt, geblieben sein von den Erwartungen? Waren alle Träume nur Schäume?
5. Wie haben Ihr Freundeskreis, Ihre Bekannte oder Ihre Familie auf die Buchsveröffentlichung reagiert? Stehen schon neue Projekte an?
Bis jetzt hat außer meiner Frau niemand von meinen Plänen erfahren. Ich rede nicht über Vorhaben, ich schaffe Tatsachen. Meine Frau zumindest hat keinerlei Verständnis für mein Treiben, abschätzig ist von „meinen Weibern“ die Rede.
Es wäre natürlich äußerst enttäuschend, falls alle so reagieren sollten. In diesem Kontext stehen auch evtl. spätere Projekte.
Wir danken dem Autor für die Beantwortung unserer Fragen und die Hilfe, den Text und die damit verbundenen Erfahrungen auf den Kern zu bringen. nl 3771 „Schreibst du mir, schreib ich dir“ von Joachim Volke, erschienen beim Verlag Europa Buch, verdient es, aufmerksam gelesen zu werden, weil das Buch neue Perspektiven und Wahrnehmungsmöglichkeiten eröffnet.